Frozen Shoulder - was kann man tun?
- utakoetting
- 11. Apr. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Erforscht ist diese Symptomatik leider noch nicht, aber es gibt doch ein paar Dinge, die man tun kann

Als sich 2015 meine Schulterschmerzen zu einer Frozen Shoulder entwickelten, war meine Frustration grenzenlos. Der Orthopäde verpasste mir zahlreiche Spritzen, ein paar wenige Physio-Stunden und drei Lockerungsübungen für die Schulter. Geholfen hat nichts. Auf meine Frage hin, was eine Frozen Shoulder auslöst und ob sich diese verhindern lässt, gab es keine Antwort. Alles nahm dann seinen üblichen Verlauf: erst stichartige Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, innerhalb von ca. 4-5 Monaten stetige Schmerzverschlimmerung in einen dauerhaften Zustand und gleichzeitiges "Einfrieren" des Schulter-Faszialsystems, d.h. der Arm war kaum noch in irgendeine Richtung zu bewegen. Sechs Monate lang Dauerschmerz und schlaflose Nächte. Ein Jahr nach Symptombeginn lässt der Schmerz langsam nach. Weitere sechs Monate braucht es bis zur Wiederherstellung der Schulterbeweglichkeit.
2015 / 2016 war mein Leben sehr stark von diesem blöden Schulterleiden geprägt. Noch blöder aber war /ist, dass in 2020 die Frozen Shoulder in meiner rechten Schulter ein neues Gastspiel gab. Zum Glück habe ich den schlimmsten Teil inzwischen hinter mir und versuche nun, die Beweglichkeit zurückzugewinnen. Aber in der Tat ist es überwiegend so, dass sich eine Frozen Shoulder nicht auf eine Schulter beschränkt sondern tatsächlich sich auf beiden Seiten manifestiert.
Wie so oft hat die Schulmedizin auch in diesem Fall leider keine Antwort auf die Frage: was (zum Geier) ist die Ursache einer Frozen Shoulder? Man ist sich zwar einig, dass es sich um eine Entzündung des Gelenks / des Schleimbeutels handelt. Vermehrt wird die Frozen Shoulder bei Frauen in den Wechseljahren beobachtet. Viel mehr ist jedoch leider nicht an Informationen zu erhalten. Womit sich die Frage nach einer gezielten Therapie geschweige denn Vorbeugung erübrigt.

Nun sind Entzündungen jeglicher Art natürlich durchaus ein Thema in der medizinischen Forschung. Insbesondere die sogenannten "niedriggradigen chronischen Entzündungen", die oft unbemerkt bleiben und doch zu vielen schweren Erkrankungen führen können. Daher propagieren Chopra und Tanzi in ihrem Buch "Das heilende Selbst" die Bekämpfung von Entzündungen als entscheidend für eine vollkommene Immunität.
Auch Anthony William unterstreicht die Bedeutung von einer entzündungshemmenden Lebensweise, insbesondere einer darauf abgestimmten Ernährung. Darüber hinaus sieht er die Ursache von Entzün-

dungen und Autoimmunkrankheiten im Eppstein-Barr-Virus, der insbesondere in der zweiten Lebenshälfte gerne in für uns unangenehme Aktivitäten gerät. Wenn wir erstmal 40 Jahre plus auf dem Buckel haben, ist unser Körper- bzw. Immunsystem durch gesundheitsabträgliche Verhaltensweisen schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden. Insbesondere die Leber ist schwer überlastet durch Virenbefall und/oder Toxine und viel zu viel Fett, das wir im Laufe unseres Lebens üppig verzehrt haben.
Was also tun, wenn sich eine Frozen Shoulder anbahnt?
Wie immer gilt natürlich: finde unbedingt heraus, was DIR guttut und hilft! Vielleicht können dich aber die Maßnahmen inspirieren, die bei mir am besten funktioniert haben.
- Entzündungshemmende Ernährung. Im Zweifel natürlich immer eine gute Idee. Diesbezüglich bin ich den Empfehlungen von Anthony William gefolgt. Da ich ja eh den Eppstein-Barr-Virus als maßgebliche Ursache meiner Symptomatik - inkl. Frozen Shoulder - vermute, siehe oben. Bedeutet also: Weglassen von Eiern, Milchprodukten und Gluten. Schwerpunkt der Ernährung auf Gemüse und Obst, stark fett- und salzreduziert. Klingt wahnsinnig langweilig, aber ist tatsächlich sehr abwechslungsreich gestaltbar. Schaut hier insbesondere, was die arabische, griechische und asiatische Küche zu bieten hat!
- Osteopathie. Mein wunderbarer Osteopath Niklas Schrimpf in Wiesbaden hat mich über ca. 6 Monate begleitet und die verschiedensten Techniken angewendet, um mein Fasziengewebe zu lockern und vor allen Dingen das benachbarte Muskel- und Fasziengeflecht (Schultergürtel, Rücken, Hals, Arme usw.) zu entspannen. Die unangenehme Begleiterscheinung der Frozen Shoulder ist nämlich, dass sich der ganze Körper irgendwie verzieht und die dadurch ausgelösten Nacken- und Rückenschmerzen teilweise schlimmer sind, als der eigentliche Schulterschmerz. Bei mir gesellte sich dann auch noch eine Entzündung der Bizeps-Sehne hinzu, welche ebenfalls von Niklas sehr wohltuend behandelt wurde.

- Massage. Die weitreichende Verspannung des gesamten Körpers lässt sich natürlich super gut mit einer richtig guten Massage lösen. Das ist nicht nur eine Wohltat für den Körper sondern auch für die Seele! In Wiesbaden möchte ich euch den großartigen Steven Jablonsky ans Herz legen. Ich kenne keinen Masseur, der so viele Massagetechniken drauf hat und auch die "Strukturelle Faszientherapie" beherrscht. Und besonders einfühlsam die behandlungsbedürftigen Stellen im Körper erspürt.
- Yoga. Klar, Bewegung darf natürlich nicht fehlen. Hier ist sehr viel Körperbewusstsein gefragt, also ein gutes Gefühl für die Bewegungen, die deinem Körper in diesem Moment guttun, die Schulter nicht überstrapazieren und keinesfalls zusätzlichen Schmerz auslösen. Aber gerade für den Rest des Körpers und das gesamte Fasziensystem ist Yoga die perfekte, weil sanfte Weise, einen Ausgleich zu schaffen und Verspannungen zu lösen. Mein geliebtes Yoga-Studio in Wiesbaden, Now Yoga, war und ist für mich dafür der perfekte Begleiter.

- Faszien-Rolle. Das schlichte mit dem Rücken auf der Faszien-Rolle hin- und herrollen entspannt die Rückenmuskulatur phänomenal, unbedingt ausprobieren. Ansonsten gibt es auf Youtube sicherlich noch jede Menge weitere Tutorials, die du dir anschauen kannst.

- Faszienschwünge. Zusätzlich zu den Yoga-Posen und Übungen mit der Faszienrolle haben mich die Faszienschwünge von Barbara Becker überzeugt.
- Laufen / Joggen / Spaziergehen. So oder so ist Bewegung einfach eine gute Idee, und wenn du nur viel spazierengehst. Joggen kann in manchen Phasen der Frozen Shoulder beschwerlich sein, weil die Erschütterungen sehr schmerzhaft in der Schulter sein können. Mit flottem Schritt spazierengehen ist aber eine sehr gute Alternative.
- MSM (Methylsulfonylmethan). Diese Nahrungsergänzung ist meines Erachtens mit die beste Unterstützung, die du deinem Körper bieten kannst. Es handelt sich um eine niedermolekulare organische Schwefelverbindung, die in der Umwelt, in Pflanzen und Tieren vorkommt. Sie hat entzündungshemmende, antioxidative, immunmodulierende und antitumorale Eigenschaften, sorgt für gesunde Gelenke und kann bei Arthritis oder Arthrose helfen, da es die Gelenkschmiere verbessert und Schmerzen lindert. Unterstützt die Muskelregeneration und lockert das Gewebe durch eine gesteigerte Durchblutung (z.B. von Sunday Natural). Die Kombination mit Vitamin C - was ebenfalls zur natürlichen Kollagenbildung beiträgt - ist dabei eine gute Idee. Die Wirkung entfaltet sich über einen längeren Zeitraum (ca. 3 Monate) - beim langwierigen Krankheitsverlauf der Frozen Shoulder ist das also trotzdem eine gute Idee, insbesondere, wenn man MSM direkt zu Anfang beginnt einzunehmen. Mehr zur Wirkung von MSM könnt ihr hier lesen - recherchiert aber auch in euren eigenen wissenschaftlichen Quellen.
Akupunktur habe ich ebenfalls ausprobiert, leider hat das bei mir aber nicht wirklich geholfen. Probiere es aber unbedingt aus! Therapien und Medikamente wirken bei Menschen sehr unterschiedlich. Möglicherweise ist Akupunktur für dich der absolute Gamechanger! Und am Ende ist es egal, was hilft, Hauptsache du fühlst dich dadurch besser!

In diesem Sinne -
lass dich nicht unterkriegen!
Und nicht vergessen, auch diese Episode deines Lebens ist irgendwann mal vorbei!
Bleibt gesund, Leute!


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