Erleben -
praktische Umsetzung
Wir können uns noch so viel Wissen aneignen, noch so bewusst und fokussiert, noch so voller Haltung und guter Absichten sein - erst wenn wir all das anwenden, und zwar regelmäßig, wird es zu unserer Realität. Dann wird aus einem angeborenen Potenzial eine Fähigkeit.
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Warum das beim Gesundwerden so wichtig ist? Naja, das ist so wie in diesem Witz .... Ein Mann geht jeden Tag in die Kirche und betet zu Jesus am Kreuz: bitte lass mich im Lotto gewinnen, bitte lass mich im Lotto gewinnen. Eines Tages tönt es genervt vom Kreuz: dann kauf dir doch endlich ein Los!
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Im Erleben entwickeln wir Fähigkeiten, und über unsere Fähigkeiten werden wir wirksam. Dafür müssen wir ins Tun und ins Sein kommen. Wenn ich Sein sage, dann meine ich, dass auch das Fühlen ein Tun ist. Die NLP'ler (Neurolinguistische Programmierung) wissen das sehr gut. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du mal in die Bücher von Anthony Robbins reinlesen. Wir können Fähigkeiten über Gefühle entwickeln, indem wir neue (bessere, angenehmere) Gefühle üben. Wir können sie zurückrufen, uns in frühere Gefühle zurückversetzen. Oder wir visualisieren neue Situationen, in denen wir neue Gefühle entwickeln. Klingt wie erfunden? Genaus so ist. Letztlich erfinden wir so wie so unser ganzes Leben. Wir können das bewusst tun. Oder unbewusst.
Und dann heisst es üben, üben, üben.
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Als es mir zwischen Panikattacken, Erschöpfung und Depression so schlecht ging wie nie in meinem Leben, war mir schnell klar, dass ich mich da wieder raus trainieren musste. Und um in dieses neue Tun zu kommen, habe ich mit Klebezetteln gearbeitet, die dann überall in meiner Wohnung an Spiegeln, Schränken und Türen hingen. Dadurch wurde ich immer wieder erinnert, auf was ich mich fokussieren und was ich tun wollte.
Ich habe strenge Routinen für mich eingeführt, mit Atemübungen, Meditationen, Bewegung an der frischen Luft, Yoga etc. Ich habe viel getanzt und alle überschüssige Energie im wahrsten Sinne aus mir rausgeschüttelt. Klingt peinlich, war es gefühlt auch, aber irgendwann wächst man über sich hinaus und es funktioniert mega!
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Erleben heißt runter vom Sofa und raus aus der Komfortzone. Den eigenen Schweinehund überwinden. Mutig sein. Dabei hilft die innere Haltung. Dabei hilft Yoga - insbesondere die Krieger-Posen.


In ihrem Buch "Das Heilende Selbst" postulieren Deepak Chopra und Rudolph E. Tanzi, dass wir aktiv die Rolle des heilenden Selbst einnehmen. Analog des idealen Arztes sind wir aufgefordert, folgende Eigenschaften und Aktivitäten zu befolgen:
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- Geduld üben
- Mitgefühl (für uns selbst) zeigen
- offen und wach sein
- Aufmerksamkeit in Bezug auf Veränderungen (beim Patienten, also uns)
- engmaschige Überwachung
- genaue Kenntnis der Krankengeschichte (des Patienten, also uns)
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Außerdem sollte ein Arzt natürlich fundiertes medizinisches Wissen und Erfahrung haben. Damit können wir im Zweifel nicht dienen, aber wir können dies in Zusammenarbeit mit einem guten Arzt bewerkstelligen.
Das bedeutet, wir können und sollen viel aktiv zu unserer Heilung beitragen.
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Praktisch betrachtet heisst es unter anderem, dass wir
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- uns gut über unsere Symptome und deren Ursachen und mögliche Behandlungstherapien informieren (korrektes Wissen aneignen)
- gut informieren heißt (nicht wahllos googeln!), sein Netzwerk kontaktieren, nach fundierten Quellen und eigenen Erfahrungen fragen, fundierten Quellen nachgehen

- uns gut auf einen Arzt- oder Therapeuten-Besuch vorbereiten
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eine lückenlose Aufstellung über unsere Krankengeschichte und unsere Symptome dabei haben (inklusive Impfpass, Röntgenbilder, Auflistung von Unfällen, OPs und damit verbundenen Narben, Medikamente, die wir eingenommen haben oder immer noch einnehmen, Kinderkrankheiten, mögliche traumatische Erlebnisse, starke Emotionen, Stressbewältigung usw usf.)
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den Mut haben, ärztliche Befunde und Therapievorschläge in Frage zu stellen, überhaupt Fragen zu stellen
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ggf. eigene Vorschläge einbringen
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ehrlich, präzise und lückenlos mitteilen, wie wir auf Medikamente und Therapien reagieren
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- alles tun, dass zu unserer Heilung beiträgt:
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regelmäßige angemessene Bewegung
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ausreichend Sauerstoff / frische Luft
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gesunde Ernährung, die wir gut vertragen (für jeden etwas anderes)
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angemessene Ruhezeiten
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ausreichend Schlaf
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wohltuende Unterhaltung (Bücher, Filme, Gesellschaft etc.)
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gutes Stressmanagement
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was auch immer wir noch im Rahmen einer verantwortungsvollen Selfcare für uns tun können
