Hier erfährst Du mehr von meiner Heilungsgeschichte

2017 zwang mich ein Burnout zur Auszeit. Wie war es dazu gekommen? Hier möchte ich Dir mehr davon erzählen, vor allen Dingen aber von meinen Erkenntnissen und dem Heilungsweg, den ich schließlich für mich beschritten habe.
Um eine wichtige Sache vorweg zu nehmen: ich rede hier von Burnout, weil es sich damals so darstellte und wahrscheinlich die meisten Schulmediziner meine Symptomatik immer noch so einordnen würden.
Heute verstehe ich, dass mein gesamtes Nervensystem aus unterschiedlichsten Gründen vollkommen überlastet war. Einerseits durch alte Traumata, andererseits körperlich durch den Eppstein-Barr-Virus, der durch verschiedene Anlässe (Stress, Menopause, etc.) getriggert wurde und vielfältige körperliche und psychische Symptome verursacht hat. Alles in allem geriet ich in einen Zustand, der dem eines Burnouts zumindest sehr ähnelt.
Chronologisch erzählt, zeigten sich die Symptome wie folgt:
Bereits seit ungefähr 2012 stellte ich fest, dass mein Körper in mannigfaltiger Sicht nicht mehr so kooperierte, wie es wünschenswert ist. Es begann damit, dass ich nicht mehr tief und befreit atmen konnte. Ich schrieb es einer wie auch immer gearteten Allergie oder Unverträglichkeit zu. Interessanterweise begannen die Beschwerden, als mir im Job mitgeteilt wurde, dass ich mein geliebtes damaliges Tätigkeitsfeld verlassen und eine neue Aufgabe in einem anderen Bereich übernehmen sollte. Eines von vielen Puzzleteilen, wie sich im Rückblick immer mehr rausstellt: aus der Verbindung herauszufallen - Verbindung mit dem Team, Kolleg:innen, überhaupt mit Menschen, mit denen ich eine Art von Verbundenheit verspüre - ist offensichtlich für mein Nervensystem super belastend.
2015 kam eine Hashimoto-Diagnose dazu, also eine Schilddrüsen-Autoimmunkrankheit.
Im selben Jahr entwickelte ich eine „Frozen Shoulder“, d.h. die linke Schulter schmerzte wie verrückt, dann zog sich - quasi als Schmerzprävention - das fasziale Gewebe rund um die Schulter zusammen und versteifte dadurch das Schultergelenk. Der Arm war kaum noch zu bewegen. Die Schmerzen blieben ungefähr ein Jahr lang, die Beweglichkeit kam erst nach einem weiteren halben Jahr zurück.
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"Wenn du durch die Hölle gehst, geh einfach weiter."
2016 erlebte ich meine erste Panikattacke, nachts, in einem Hotel in Denver. Ich war auf dem Weg nach Colorado, um eine Freundin zu besuchen. Die Panikattacke wurde ausgelöst von besonders starken Atemschwierigkeiten. Nach einer durchwachten Horror-Nacht checkte ich in der nächstbesten Notaufnahme ein. Panikattacken scheinen in USA ein gängiges Symptom zu sein, das vermittelten zumindest der Arzt und die Krankenschwestern. Der Arzt meinte, mein Schildrüsenmedikament sei möglicherweise überdosiert und gab mir eine Beruhigungstablette, die mich innerhalb von Sekunden ins Nirvana beamte.
Damit war natürlich absolut gar nichts in Ordnung gebracht worden. Das Gefühl der inneren Unruhe blieb und 6 Monate später kamen die Panikattacken vermehrt zurück. Eine Untersuchung der Lunge wegen der Atemschwierigkeiten blieb ergebnislos. Ich fühlte mich wie vom Traktor überfahren, vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Nach einer besonders schlimmen nächtlichen Panikattacke meldete ich mich schließlich krank. Auf unbestimmte Zeit. Ich war vollkommen am Ende, wusste weder ein noch aus, hatte Existenzängste, dachte, ich würde nie wieder arbeiten, nie wieder fröhlich sein können. Mit der Angst schlich sich auch noch ein depressiver Erschöpfungszustand ein.
Mir wurde von Tag zu Tag klarer, dass ich unbedingt in Bewegung kommen musste. Da ich mich schon immer zu Yoga hingezogen fühlte, als ultimative Kombination von körperlicher und geistiger Praxis, meldete ich mich in einem Yoga-Studio an. Und in der Tat, mit den fast täglichen Yoga-Kursen kam wieder eine gute Struktur in mein Leben. Die Körper-Praxis lenkte mich ab und ermöglichte es, mich wieder mit meinem Körper zu verbinden. Die Meditationen beruhigten meinen aufgewühlten Geist. Die Atemübungen beruhigten und stärkten meinen Atem. Yoga ist mit Sicherheit eine sehr kraftvolle und effektive Möglichkeit der schnellen Selbsthilfe. Aber klar - nicht für jedermann. Ob es dir guttut, entscheidest alleine du! Mehr dazu kannst Du hier erfahren.
Die Diagnose seitens Hausarzt und Psychotherapeutin lautete also damals: Depressiver Erschöpfungszustand. Außer einer Psycho-Therapie wurde nichts weiter empfohlen oder angeboten. Da ich vollkommen ratlos bezüglich der weiteren Schritte war, willigte ich ein und fand Gott sei Dank sehr schnell eine Therapeutin, die mir zusagte und dir mir zumindest bei naheliegenden Entscheidungen half: ja, machen Sie den anstehenden Urlaub; nein, hören Sie nicht komplett auf zu arbeiten sondern gehen Sie auf Teilzeit; usw.
Die Entscheidung, mein Arbeitsvolumen auf 60% zu senken, war einerseits unvermeidbar aber auch insofern gut, als dass mir die weiterführende Beschäftigung Stabilität und die Gemeinschaft der Kollegen bot. Dennoch haderte ich sehr damit, dass unser Gesundheitssystem in diesem Fall keine Teilzeit-Krankschreibung vorsieht. Dabei wäre genau das die perfekte Lösung. Schließlich wird die schrittweise Wiedereingliederung nach längeren beruflichen Ausfällen (z.B. Skiunfällen...) auch durch die Krankenkassen unterstützt. Ein Thema, das angesichts der rasant steigenden Burnout-Rate, unbedingt angegangen werden muss!

Vier Monate lang arbeitete ich im Teilzeit-Modus. Ganz aufhören wollte ich nicht, ich sah keine Alternative, wo und wie ich meine Tage hätte verbringen können. Die Arbeit bot mir weiterhin eine Gemeinschaft und Ablenkung und natürlich auch einen Sinn. Eine völlige Auszeit und eben auch einen Klinikaufenthalt wollte ich unbedingt vermeiden. Auch wenn ich brav die Verhaltenstherapie absolvierte, wusste ich immer, dass bei mir keine ausschließlich psychische Ursache für meine Symptome vorlag, sondern es durchaus auch eine physische sein konnte. Erst anderthalb Jahre später, als mir das Buch von Anthony William in die Hände gespielt wurde, „Heile Deine Schildddrüse“, wurde mir klar, dass all die vielfältigen Krankheitssymptome durchaus in einen Gesamtzusammenhang gestellt werden konnten, u.a. die Schilddrüsen-Autoimmunkrankheit Hashimoto, die innere Unruhe, Angst, Panikattacken, depressive Verstimmung, Frozen Shoulder, Schmerzen des Bewegungsapparates, Atembeschwerden, Herzpochen, Restless Legs, usw. Anthony William führt sie auf den Eppstein-Barr-Virus zurück. Dieser Virus gehört zur Familie des Herpes-Virus, der u.a. verantwortlich ist für Windpocken und Gürtelrose. Die meisten von uns tragen den Eppstein-Barr-Virus in uns (wie viele andere Viren auch), und durch bestimmte Trigger, wie hormonelle Umstellungen, Stress, Toxine, usw., erhöht sich die Virenlast und der Virus setzt sich an verschiedenen Stellen des Körpers fest. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, lest unbedingt die Bücher von Anthony William.


Während ich also alles, was mir bislang gutgetan hatte, beibehielt, stellte ich nun auch noch meine Ernährung um. Ich folgte einem Entgiftungsplan, verzichtete auf Milchprodukte, Eier und Gluten. Senkte den Verbrauch von tierischen und pflanzlichen Fetten.
Langsam aber sicher ging es mir spürbar besser.
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In der Retrospektive spielen im Zweifel alle Maßnahmen, die ich für mich ergriffen habe, eine Rolle. Der größte unmittelbare Game-Changer war meines Erachtens, dass ich durch Bewegung, Entspannung und auch die Ernährungsumstellung schlichtweg mein Nervensystem beruhigen konnte.
Doch die Angst und innere Unruhe ließ mich nicht wirklich los. Immer wieder, je nach Höhe des Stresspegels und sicherlich auch in Abhängigkeit von meinem Ernährungsverhalten, hatte ich immer wieder schwere Phasen, in denen die Angst meinen körperlichen und seelischen Zustand beeinträchtigte. Ohne konkrete und rationale Gründe für die Angst finden zu können, war mein Nervensystem immer noch in Unruhe, mal mehr, mal weniger.
Das Leben ist eine Reise und eine weitere Information fand den Weg zu mir: das Phänomen der Hochsensibilität. Dies ist ein Feld, das noch nicht umfassend erforscht ist, dennoch gibt es inzwischen jede Menge Literatur und Wissen dazu. Als Hochsensible Person (HSP) bin ich prädestiniert für Überlastung, da ich alle Sinneseindrücke überproportional stark empfinde und sehr viel für meine Resilienz tun muss. Ein mega spannendes Thema, das mir völlig neue Perspektiven und Zusammenhänge erschloss!! Wieder also Ansätze, denen ich folgen und Parameter, die ich beachten konnte. Mehr zu dem Thema findet ihr hier.
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Und die Reise geht weiter. Eine weitere entscheidende Veränderung gelang im Frühjahr 2023, als es mir gelang, mit Hilfe meines Coachs Daniel die Ursachen für meine Angst-Trigger zu finden (früh-kindliches Trauma) und diese aufzulösen.
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Letztlich kommt also viel zusammen, das unser Nervensystem be- und irgendwann überlastet. Insofern hilft auch ALLES, was das Nervensystem ENT-lastet, logisch! Und zwar auf allen Ebenen: physisch, geistig, seelisch. Je besser wir verstehen, was zur Überlastung unseres individuellen Nervensystems führt, um so besser können wir auf unsere Selbstregulation zurückgreifen und negative Trigger vermeiden, abmildern und sogar für immer ausschalten. Davon bin ich inzwischen fest überzeugt: niemand muss ein Leben in Angst und Depression führen - es gibt unendlich viele Wege da raus!
Den einen Heilungsweg gibt es nicht
Alles, was ich von meinen Symptomen, Erkenntnissen und Heiltherapien berichte, mögen einfach Impulse für dich sein. Ob das für dich funktioniert, mögest du für dich selber herausfinden.
Tatsächlich gibt es ja den EINEN Heilungsweg gar nicht. Weil wir alle total verschieden sind. Wir haben eine unterschiedliche Physis, wir wurden als Kinder unterschiedlich konditioniert, wir haben unterschiedliche Alltage und Rahmenbedingungen. Die Forschung der Epigenetik findet kontinuierlich mehr dazu heraus, was wir alles bereits mit unserer Geburt mitbringen, inklusive Ängste und Traumata unserer Vorfahren im Gepäck.
Und natürlich sind wir auch unterschiedlich empfänglich für schulmedizinische und alternative Heilmethoden. Das Medikament, das den einen heilt, bewirkt beim zweiten überhaupt nichts und dem dritten schadet es sogar.
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Daher lohnt es sich, die gängigsten und erfolgreichsten Heilmethoden und - mittel zu betrachten. Es ist doch fantastisch, viele Möglichkeiten es gibt, aus denen wir schöpfen können! Mehr dazu findest du hier.

Übrigens habe ich für meine gefühlte Atemnot ebenfalls ganz entscheidende Zusammenhänge herausgefunden. Das super hilfreiche Buch "Heile deinen Vagusnerv" zeigt ganz einfache physiotherapeutische Übungen auf, die einerseits das Nervensystem beruhigen, aber auch Platz schaffen zwischen Magen und Zwerchfell bzw. Luftröhre, und somit das Atmen erleichtern. Ein großartiges und super easy Tool ist "Sensate" - ein Gerät, das mit Vibration den Vagusnerv stimuliert, gepaart mit dazu abgestimmten Soundtracks, großartig!
Es ist offensichtlich ganz wesentlich, dass man die richtige Diagnose nicht den Ärzten und Heilern überlässt sondern selber mitwirkt. Und dabei bedenkt: die gesamthafte Betrachtung eines Menschen (Geschlecht, Lebensumstände, Alter – Wechseljahre – psychische/mentale Konstitution, Arbeitsbelastung/Stress, Ernährung, Vitamin/Mineral-Haushalt etc etc) ist entscheidend. Die Harvard Medical School hat beispielsweise inzwischen einen eigenen Wissenschaftszweig "Nutritional Psychology", der die Zusammenhänge zwischen Mikrobiomen und unserer mentalen Gesundheit untersucht. So scheint alleine der Verzicht auf Gluten zu durchgreifender Verbesserung von Bipolaren Störungen zu führen, bis hin zum möglichen Verzicht von Medikamenten. Einzelne spezialisierte Labore in Deutschland sind in der Lage, spezielle Mikrobiom-Analysen durchzuführen und auf Basis der Ergebnisse sehr spezifische Anhaltspunkte für eine erforderliche Ernährungsumstellung zu geben. Umgekehrt wirken sich psychische / seelische Störungen eklatant auf unser Mikrobiom aus und verursachen unangenehme Symptome im Magen-Darm-Trakt. Alles hängt zusammen!
Nach allem, was ich darüber gelesen und gehört habe, finde ich es sehr logisch und glaubhaft, dass unsere körperliche und mentale Gesundheit von einem sehr fein kalibrierten Gleichgewicht abhängt – das bei jedem Individuum unterschiedlich ist. Das physische Milieu will im Gleichgewicht sein, genauso wie das psychische und das seelische/spirituelle. Das ist eine – manchmal längere - Entdeckungsreise bis zum optimalen Gleichgewicht und ein tägliches bewusstes Hinschauen.
Und die Berücksichtigung der Naturgesetze ist in diesem Zusammenhang auch eine wirklich gute Idee. Symptome haben nun einmal unterschiedliche Gründe und Ursachen, und alle sollten bedacht werden. Mehr dazu, und was dazu führt, dass sich unser Körper-Milieu verschlechtert und dadurch Krankheiten begünstigt, findest du bei Christopher Vasey: "Gesund durchs Chaos". Lass dich nicht von seinen sektenartigen Ausführungen zur Gralsbotschaft von Abd-rushin irritieren. Der Rest ist wirklich lohnenswert. Mehr zu diesem Buch und weiteren Zusammenhängen zwischen den Naturgesetzen und unserer Gesundheit findest Du hier.
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