Yoga
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nie richtig Lust, ernsthaft Yoga zu machen, in einem Studio, mit allem Drum und Dran. Zu aufwändig, zu zeitintensiv. Vor allen Dingen schreckte ich aber vor dem Gedanken zurück, in eine Welt der Räucherstäbchen, Klangschalen und zu säuseligen Stimmen zu geraten. Oder aber in mitten von ehrgeizigen, durchtrainierten Schönheiten auf der Matte zu liegen, die jeder ihrer Yoga-Posen auf Instragram veröffentlichen.


Doch in meinem Burnout-Zustand wurde mir schnell klar, dass ich in Bewegung kommen musste, also meldete ich mich direkt mit einem Jahres-Abo im Yoga-Studio an. And magic happend!
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Drei Jahre später meldete ich mich für die Yogalehrer-Ausbildung an, eine der schönsten Reisen meines Lebens.
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Yoga wirkt auf so vielen Ebenen, ist so heilend und wohltuend, ich möchte nie wieder darauf verzichten!
Yoga ist in erster Linie das Zur-Ruhekommen und das Stillwerden des unruhigen Geistes. Wenn wir auf dem Boden sitzen, die Augen schließen und bewusst ein und ausatmen, dann machen wir Yoga.
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Alle Yoga-Posen dienen letztlich dazu, den Körper auf dieses Sitzen in Meditation vorzubereiten, ihn zu kräftigen und zu dehnen.
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Durch Yoga heilt unser Körper und unser Geist. Was wir im Äußeren / Körperlichen heilen, heilt auch auf geistiger Ebene. Und was wir im Inneren / Geistigen heilen, heilt auch auf körperlicher Ebene. So wie es auch in den Naturgesetzen verankert ist. Das Innere ist im Äußeren und das Äußere im Inneren. Perfekt!


Das Tolle ist, dass wir durch die Yoga-Praxis überhaupt erstmal festzustellen, wie es uns geht. Wo tut was auf welche Weise weh? Wo sind Blockaden? Wie entspannt sind wir? Wie ruhig oder unruhig ist unser Geist? Denn genau darum geht es, ausschließlich auf uns und unsere Bedürfnisse zu schauen. Nicht auf die Nebenmatte und die Nebenfrau. Auf unserer eigenen Matte dürfen wir in die Selbstverantwortung gehen und Körperhaltungen praktizieren, die in der optimalen Mitte zwischen Anstrengung und Komfort liegen, die uns herausfordern und gleichzeitig unserem eigenen Wohlbefinden dienen.
Die Anstrengung lenkt uns von unserem Gedankenkarussell ab, schärft unseren Fokus, kräftigt uns und stärkt die Kriegerin und den Krieger in uns - im wahrsten Sinne des Wortes.
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Die Dehnung löst körperliche und geistige Blockaden. Und sorgt dafür, dass wir im Alter noch unsere Schuhe zu binden und im Auto den Rückwärtsblick draufhaben. Die wundersame Wirkung auf unser Fasziensystem - und somit nicht nur auf unseren Bewegungsapparat sondern auch die inneren Organe - ist für mich inzwischen unentbehrlich. Faszien - das sind die Weichteil-Anteile des Bindegewebes, das unseren Körper als ein umhüllendes und verbindendes Netzwerk vollständig durchdringt.
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Die bewusste Atmung weitet und stärkt unsere Lunge, hilft uns, unseren Geist zu beruhigen. Sie hilft, unseren Körper zu entgiften, regt den Stoffwechsel an und schwitzt alte Energien raus. Tief und bewusst atmen ist pure Heilung! So viele Menschen atmen viel zu flach, können gar nicht mehr richtig tief einatmen und nutzen ihr Atemvolumen nur minimal. Wir atmen mehr als 25.000 mal am Tag ein und aus, die meiste Zeit vollkommen unbewusst. Insbesondere die tiefe Bauchatmung - die wir als Babies noch beherrschten - ist uns abhanden gekommen.

Bereits 1931 erhielt der deutsche Arzt Otto Warburg den Nobelpreis für die Entdeckung, dass bei allen Formen von Krebs die kranken Zellen eine dramatische Unterversorgung mit Sauerstoff aufwiesen. Die ausreichend mit Sauerstoff versorgten Zellen hingegen blieben gesund.
Mehr zur Power der Atmung erfährst du hier im Interview mit Frank Bartl, Co-Owner vom Now Yoga Studio in Wiesbaden

Yoga ist also ein super holistisches Wohlfühl-Konzept für jedes Alter. In Kombination mit Herz-Kreislauf-begünstigenden und die Kondition steigernden Sportarten (Schwimmen, Joggen, Fahrradfahren usw.) sorgt es dafür, dass wir auch noch im hohen Alter fit sein können.
Absolut jeder kann in die Yoga-Praxis einsteigen, fantastisch! Und durch Übung super spürbare Fortschritte erleben. Ich selber bin durch meine angeborene Physiognomie sehr steif und unbeweglich. Durch Yoga kann ich zwar immer noch keinen Spagat, aber das ist vollkommen unerheblich. Wichtig ist, dass ich meine Beweglichkeit und meine muskuläre Kraft deutlich gesteigert habe.
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Auch hier gilt - wie in allem: einfach mal ausprobieren! Nicht gleich aufgeben, wenn man anfangs das Gefühl hat, steif wie ein Brett zu sein. Deswegen bist du ja hingegangen! Auch nicht gleich aufgeben, wenn einem nicht direkt das erste Studio zusagt. Du wirst das für dich passende finden.
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Für den Fall, dass du in Wiesbaden oder Umgebung lebst: versuch's mal im Now Yoga Studio in der Luisenstraße. Ich liebe die Mischung aus Professionalität, liebevoller Zugewandtheit, Humor und Lässigkeit.
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